Sonntag, 20. April 2014

Ich habe nun schon drüber geschlafen, aber die Umstände zur Situation sind einfach nicht griffig zu erklären. 
Im Zentrum der Situation eine Germanistik-Studentin aus Kalifornien, die mit einem Hula-Hoop-Reifen tanzt. Zu den Klängen eines Hang, das Micha neben mir im Hof der Kulturbrauerei spielt und mit dem er sie auch herangelockt hat. Ob wir ekstatischen Tanz kennen würden, fragt sie.
"Ecstatic Dance?"
Nein, würden uns bei ihrem Charme gegen das Kennenlernen der Form aber nicht allzu sehr sträuben.
Hang und Hula Hoop würden auch gut zueinander passen. Sie vermute, es liege an der Hollowness des Instruments. 
"Die Hohlheit, heißt das nicht so?" 
Damit nicht gut zu übersetzen, sage ich, Hohlraum fällt mir erst lange danach ein. Das Instrument sei ja rund, führt sie aus, wie der Reifen - aber hohl. Es wünscht sich, dass etwas ihn füllt, sagt sie. Meine Augenbrauen reagieren.
Micha spielt auf, sie tanzt erneut, der Reifen dreht sich nicht nur um die Hüfte, auch um die Arme, die Beine, sie springt durch ihn mit kurzem Flatterrock, dieses Mal klatscht der halbe Hof. Vielleicht hätte sie doch etwas anderes anziehen sollen, sagt sie mir, der um eine Antwort verlegen ist.
Flucht, es ist spät, morgen Gäste. Sie arbeitet über Clemens Brentano und Büchner.